Konzept von :Uliba

– gemeinschaftliches Wohnprojekt Doppelpunkt Unterliederbach, Frankfurt –

Grundstück

Grundstücksgrundriss

Konzeptverfahren

Der Liegenschaftsfonds der Stadt Frankfurt vergibt Grundstücke an selbstorganisierte, gemeinschaftliche Wohnprojekte, die im Konzeptverfahren das Grundstück zu einem günstigen Festpreisverfahren bekommen, wenn ihr Konzept den Beirat überzeugt. Die Gruppe :Uliba hat das Konzeptverfahren mit ihrem Konzept und dem Konzeptentwurf von Klaus Korbjuhn und Marion Goerdt gewonnen. Das Grundstück im Sossenheimer Weg hat eine Grösse von 1.193 m².

Grundstücksnutzung

Die Konversionflächen-Entwicklungsgesellschaft der Stadt Frankfurt hat mit einer Bauvorfrage auf dem landwirtschaftlichen Grundstück im Sossenheimer Weg 66 Baurecht geschaffen. Hier wurden zwei Baukörper vorgeschlagen, die sich in die Umgebung maßstäblich eingliedern. Dieser Ansatz wird im Konzeptentwurf des Architektenbüros agplus aufgenommen: Ein Kubus mit Aufzug und Treppenhaus und Keller und ein Satteldachhaus, das im Obergeschoss über einen Zwischenbau mit Gemeinschaftsbalkonen erschlossen wird.

 

Das Satteldachhaus nimmt die projektierte Wohngemeinschaft der Lebenshilfe auf; in den oberen Geschossen sind zwei Familien-Maisonettewohnungen mit ca. 100 m² entwickelt worden. Der Kubus ist mit seinen 14 mal 14 m als Stadtbaustein konzipiert. Der Kubus enthält im Erdgeschoss einen Gemeinschaftsraum, der mit seiner Grösse von ca. 62 m² eine übliche Grösse von 8 % der Gesamtwohnfläche einnimmt. Im EG kann noch eine Dreizimmerwohnung oder WG Wohnung angeboten werden.

Projekt in Zahlen

1193 m²

Grundstücksfläche

3299 m³

Bruttorauminhalt mit Keller und Nebengebäuden

821 m²

Bruttogeschossfläche

120 m²

Wohngemeinschaft der Lebenshilfe Frankfurt am Main e.V.

13

Wohneinheiten

62 m²

Gemeinschaftsraum

24

Gruppenmitglieder

3–80 Jahre

Altersspanne unserer Mitglieder

Bau, Verwaltung und Nutzungsentgelt

Das Projekt wurde von der  Wohn­bau­genossen­schaft in Frankfurt am Main e.G. (WBG) gebaut. Dafür erwarb die WBG das Grundstück, wurde Bauherr und Eigentümer der Objekte. Die Zusammenarbeit mit :Uliba wird in einer Kooperationsvereinbarung geregelt.

Die Gruppenmitglieder haben ihre Flächenbedarfe mit fortlaufender Konzeptphase geprüft und ihren Flächenkonsum optimiert. Grundlage aller Überlegungen ist, dass ein Nutzungsentgelt von rund 12 Euro/m² nicht überschritten wird. Die Gemeinschaftsflächen stehen übrigens allen Genossinnen und Genossen der WBG zur unentgeltlichen Nutzung zur Verfügung nach vorheriger Anmeldung. Die Einlage in eine Genossenschaft erfolgt in WBG-üblicher Höhe.

Haus

Projektmodell

Haustechnik Heizung Lüftung

Fernwärme und Erdgas stehen nicht zu vertretbaren Kosten zur Verfügung. Eine Holzpelletanlage kann am wirtschaftlichsten betrieben werden, sodass ein CO2-neutraler Betrieb möglich ist. Das Gebäude muss die gültige Energieeinsparverordnung um 10 % unterschreiten oder als Passivhaus errichtet werden. Ergebnis ist ein KfW-40-Plus-Haus. Bei den geringen Heizbedarfen der Wohnungen reichen Heizkörper. Auf allen Dächern sind Photovoltaikanlagen installiert, die an die Süwag AG verpachtet sind.

Ausstattung

Die Bäder sind barrierefrei geplant. Balkone sind für alle Wohnungen vorhanden und nach den Anforderungen der Förderrichtlinien der Stadt Frankfurt geplant worden. Bei Wohnungen im Sattelhaus können die Freisitze auf der gemeinschaftlichen Laubengangerschliessung einen Ersatz für eigene Balkone sein. Bodenbeläge sind geklebtes Parkett und die Wände sind in üblichem Standard geweißt.

Kostensensitive Planung

Die Konstruktion der Aussenwände muss auf Grund des Außenlärms einen hohen Massenanteil haben, sodass ein Wärmedämmverbundsystem mit Kalksandsteinmauerwerk am wirtschaftlichsten ist. An die Fenster werden hohe Anforderungen an Wärmeschutz und Schallschutz gestellt. Alle sind aus Holz gefertigt und 4-fach verglast.

Gestaltung und Materialien

Die Geländer sind als Stahlgeländer ausgeführt und auf den Balkonen mit Lärchen-Holzstäben gefüllt. Das Satteldachhaus rot auf grau geputzt. Der Kubus im wirkungsvollen Kontrast grau auf rot. Es ist geplant den Zwischenraum der Häuser und die Balkone intensiv zu begrünen. Hier wurde u.a. das Förderprogramm „Frankfurt frischt auf“ auch beim Neubau in Anspruch genommen.

Gruppe

Gruppe
Die Gruppe besteht derzeit aus 24 Mitgliedern, von denen vier Kinder sind. Und vier Bewohnern in der Wohngruppe der Lebenshilfe. Sie besteht seit November 2017.